Mohammad und Finja

An einem sonnigen Februartag in Kiel treffen wir Mohammad und Finja in der Alten Mu. Die beiden sind jetzt seit drei Monaten ein Tandem bei kulturgrenzenlos. Sie unternehmen am liebsten „chillige Sachen“, erzählt Mohammed: Ein Spaziergang an der Förde oder ein Ausflug zum Strand. “Wir verabreden uns einfach spontan per WhatsApp, so wie es für jeden am besten passt.”
Wenn die beiden nicht gerade bei kulturgrenzenlos aktiv sind, gibt es trotzdem genug zu tun. Neben seinem Engagement meistert Mohammad gerade zwei Jobs gleichzeitig: Pizzalieferant als Nebenjob und Inventurhelfer in Vollzeit. Mohammad freut sich ganz besonders auf seinen Studienbeginn in Elektrotechnik ab dem kommenden Sommersemester, denn in den Fächern Physik, Chemie und Mathe hat er seine große Leidenschaft entdeckt.
Finja lacht: „Das ist genau das Gegenteil von mir. Das wäre mein absoluter Albtraum!“ Sie hat im letzten Semester ihren Bachelor in Öffentlichkeitsarbeit und Unternehmenskommunikation an der FH Kiel angefangen. Nebenbei managt sie das Marketing für einen selbstgebauten Elektro-Rennwagen, der im Sommer durch ganz Europa auf Rennen geht. „Und das ist auch cool, wenn die Meinungen und die Vorstellungen unterschiedlich sind. Das wird sonst auch langweilig. Ich möchte mit meinem Tandem darüber sprechen, was ich nicht kenne und worüber ich mich vorher noch nicht unterhalten habe.“ erklärt Mohammad.

„Jeder, der aus einem anderen Land kommt bringt unterschiedliche Erfahrungen mit. In den Medien bekommen wir immer ein Bild vorgelegt, wie das alles abgelaufen ist und ich fand es interessant eine Perspektive kennenzulernen, die total anders ist als alles, was ich erwartet hatte.“ schätzt Finja ganz besonders am Tandemprojekt. kulturgrenzenlos bedeutet für sie auf eine ganz unkomplizierte Art und Weise Menschen kennenzulernen: „Für mich ist es eine unglaublich schöne Gemeinschaft, wo man sich immer wohl fühlen kann.“ Mohammad ergänzt: „Und das Gute ist bei kulturgrenzenlos auch, dass man immer teilnehmen kann, wenn man Zeit hat.“
Zum Studium wird Mohammad bald nach Osnabrück ziehen. Trotzdem möchten die beiden unbedingt in Kontakt bleiben: „Auf jeden Fall schreibe ich Finja, wenn ich nach Kiel komme. Dann möchte ich sie treffen, weil Finja einfach ein sehr netter Mensch ist. Und das sage ich nicht nur, weil sie neben mir sitzt.“ grinst Mohammad.
#integrationdurchfreundschaft

Interview: Khaled Hasso und Jana Nau
Foto: Jana Nau