Lagerfeuer & Stockbrot mit kulturgrenzenlos

Im Herbst ist es draußen oft grau, regnerisch und unangenehm. Umso schöner ist es, wenn ein gemütliches Feuer brennt, an dem man sich wärmen kann. Und noch besser wird es, wenn man dabei ein eigenes Brot backen kann. „Stockbrot“ ist eine alte Tradition, die bereits sehr lange Menschen um die Feuer versammelt. Der Hefeteig wird auf Stöcker gespießt und über die Glut gehalten.

Auch bei kulturgrenzenlos kamen wir zusammen, um über einem Lagerfeuer Stockbrot zu backen. An der Feuerstelle im Interkulturellen Garten in Gaarden trafen wir uns in gemütlicher Runde. Dabei konnten wir auch einiges über den Interkulturellen Garten erfahren, in dem gemeinsam Gemüse angebaut, Blumen gepflanzt, gespielt und sich ausgetauscht werden kann.

Bei angenehmem Wetter und sogar ein wenig Sonne fachten wir ein Lagerfeuer an, spießten den Hefeteig auf unsere Stöcker und erzählten uns beim Backen des Brotes Geschichten. Schnell entstanden Gespräche und wir lernten uns besser kennen. Dabei wurde zwar das ein oder andere Brot schwarz, aber das gehört beim Stockbrot einfach dazu.

Als es später kühler wurde, konnten wir uns am Feuer wärmen. Ein schöner Herbst-Abend!

Stolperbrocken-Aktion am 3. Oktober Kopieren

Am Samstag, den 3.10. haben wir von kulturgrenzenlos gemeinsam mit KOA (Kollektiv Afrodeutscher Frauen), ZBBS (Zentrale Beratungsstelle für Migrantinnen und Migranten e.V.), ZEIK (Zentrum für Interkulturelle Kreativität) und DAERO Eritrea e.V. eine Aktion mit dem Namen „Stolperbrocken gegen Rassismus“ veranstaltet.

Die Idee hinter der Aktion: Viele Menschen erfahren in ihrem Alltag Rassismus. Diese Erfahrungen wollten wir sichtbar machen.

Dazu haben sich bei KOA und bei kulturgrenzenlos eine Woche vor der Aktion Menschen getroffen und ihre Erfahrungen miteinander geteilt. Wir haben Pappkartons mit schwarzer Farbe bemalt. Auf die schwarzen Kartons haben wir anschließend die rassistischen Botschaften mit bunter Farbe geschrieben.

Am Tag der Aktion haben wir uns mit vielen engagierten Freiwilligen und Mitarbeiter*innen der Vereine an der Kiellinie getroffen. An der Kiellinie haben wir die Kartons so aufgebaut, dass Menschen über sie „stolpern“. Dadurch konnten wir viele Spaziergänger*innen motivieren, einen Moment stehen zu bleiben und die Botschaften zu lesen. Viele Menschen hatten Ideen, was jede Person in ihrem Alltag gegen Rassismus tun kann. Diese Ideen haben sie auf schwarze Fähnchen geschrieben, die wir auf einem Band aufgehängt haben. Im Laufe der Aktion entstanden zahlreiche Gespräche zwischen den Engagierten und interessierten Spaziergänger*innen. Viele Menschen waren offen dazu, sich mit dem Thema Rassismus kritisch auseinanderzusetzen. Mit diesen Personen konnten wir gute Gespräche führen. Leider waren auch Menschen dabei, die sich durch unsere Aktion gestört fühlten. Einige von uns mussten mit ihnen anstrengende und schmerzhafte Gespräche führen.

Wir erfuhren sowohl viel Interesse und Begeisterung für unsere Aktion, als auch Abwehr dagegen. Die Abwehr zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, diese Art von Aktionen umzusetzen und Rassismus sichtbar zu machen.
Wir werden diese und ähnliche Aktionen sicher wieder veranstalten. Wir freuen uns darauf, dass ihr auch beim nächsten Mal so motiviert dabei seid.

Tandemworkshop zum Thema „Interkulturelle Kommunikation“

Ein Erfahrungsbericht von Julia, die aktuell ein Praktikum bei kulturgrenzenlos macht:

kulturgrenzenlos – da steckt Kultur ja schon im Namen. Was genau ist aber Kultur? Und welche Bedeutung hat sie für unser Miteinander? Diese Fragen haben wir uns bei unserem Tandemworkshop zum Thema „Interkulturelle Kommunikation“ im Oktober gestellt.

Los ging es mit Musik und ein paar Fragen zum Kennenlernen und der Frage, was Kultur für uns bedeutet. Dabei haben wir herausgefunden, dass Kultur ganz unterschiedliche Bereiche hat. So verstehen wir unter Kultur zum Beispiel Werte und Moralvorstellungen, aber auch Essen, Musik oder Humor gehören zu der Kultur dazu. Es war wirklich sehr spannend zu sehen, welche unterschiedlichen Begriffe uns eingefallen sind. Im Anschluss wollten wir ein bisschen Ordnung in unser „Wörterchaos“ bringen. Dazu haben wir die Begriffe in das Eisbergmodell geordnet. Nach diesem Modell unterscheidet man zwischen sichtbaren Aspekten von Kultur und solchen, die nicht sichtbar sind. Meistens ist es dabei so, dass die unsichtbaren Aspekte von Kultur die sichtbaren beeinflussen. Auch darüber nachzudenken, war für uns alle sehr interessant und wir konnten uns viel austauschen und diskutieren.

Manchmal war es aber auch gar nicht so leicht, die Begriffe zuzuordnen. Nach einer kurzen gemütlichen Pause haben wir uns in kleinen Gruppen noch einmal drei besondere Bereiche von Kultur angeschaut: Zeit, Selbstwahrnehmung und Kommunikation. Hier sollten wir dann einmal für uns selbst überlegen, ob uns zum Beispiel Pünktlichkeit wichtig ist oder gar nicht. Diese Übung hat uns gezeigt, dass wir nur selten entweder das eine oder das andere sind. Die meisten von uns haben sich auf einer Skala in der Mitte eingeordnet. Am Ende hatten wir noch ein bisschen Zeit, um zu überlegen, wie wir das Gelernte für unsere Tandem-Freundschaften nutzen können.

Als Einstieg in mein Praktikum bei kulturgrenzenlos war der Workshop wirklich super hilfreich. Ich habe noch einmal verstanden, wie wichtig es ist, meine eigene Kultur und auch Persönlichkeit zu beobachten und zu verstehen. Dann fällt es viel leichter, auch andere Menschen, ihre persönlichen Geschichten und ihre Kultur anzunehmen und sich darauf einzulassen. Die vielen offenen und spannenden Gespräche haben gezeigt, dass auch alle anderen viel mitgenommen und gelernt haben an diesem Abend.

Umgesetzte Ideen – Orientalischer Tanzkurs

Im Ideenwerk können junge Menschen ihre eigenen Ideen mit kulturgrenzenlos umsetzen. Eine dieser Ideen kam von einer Teilnehmerin aus dem Iran: Ein Tanzkurs für Frauen – Iranischer Tanz, Bauchtanz und Bandari

Die Studentin aus dem Iran lebt seit einigen Jahren in Deutschland. Schon in ihrem Heimatland hat sie getanzt und auch schon selber Tanzkurse gegeben. Hier in Deutschland hat sie dann Tanzkurse bei der VHS angeboten. Sie kennt kulturgrenzenlos schon länger, sie hat eine Tandempartnerin hat. Und vor kurzem ist auch ein Artikel in den Kieler Nachrichten über die beiden erschienen.

Ihre Idee hat die schon im März geäußert, doch dann kam Corona dazwischen. Alles hat sich ein bisschen verzögert. Erst jetzt im September fand der Tanzkurs endlich statt. Dank tatkräftiger Unterstützung von unserem Praktikanten Arvid, der bestimmt 15 verschieden Räumlichkeiten angerufen hat. Im September haben an vier Terminen ca. 16 Frauen bei dem Tanzkurs mitgemacht. Die Teilnehmerin hat das Ganze professionell begleitet. Es war eine schöne Atmosphäre und es konnten auch Fehler gemacht werden. Sie hat dann nochmal genauer hingeschaut und die richtigen Tips gegeben. Außerdem hat sie manchmal Tücher mitgebracht. Eine Teilnehmerin am Tanzkurs sagte: Damit ging der Hüftschwung gleich viel leichter, wenn alles wackelt und klimpert. Dazu die passende Musik: „Hips don’t lie“ von Shakira und iranische Musik. Das war eine gute Mischung. Zum Schluss bleibt nur das Fazit von Saskia: Also ich fans wirklich ziemlich cool!

Und weil es so viel Spaß gemacht hat, haben sich viele Frauen auch direkt zum nächsten Kurs angemeldet. Nicht mit kulturgrenzenlos, sondern wieder bei der VHS. Da gibt es einen Anfängerkurs und einen für Fortgeschrittene. Für beide Kurse gibt es noch freie Plätze. Hier geht es zur Veranstaltung.

Und welche Idee möchtest du umsetzen? Welches Potential steckt in dir? Komm vorbei! Wir unterstützen dich dabei, auch deine Ideen zu verwirklichen. Und wenn du noch keine eigene Idee hast, dann komm zu unserem Design Thinking Workshop am 30.10.2020 – mehr Informationen findest du im Kalender der Website und auf Facebook.

Mit diesem Link kannst du dich direkt anmelden.

Wir freuen uns auf dich und deine Ideen!

Dein Ideenwerk-Team,

Jana und Eike

 

 

Medienteam – Mein Lieblingsort in Kiel

Die Gruppe des Projekts „Mein Lieblingsort in Kiel“ möchte gerne Kieler*innen an ihren Lieblingsorten fotografisch portraitieren. Dabei soll die Geschichte hinter dem Bild erzählt werden: Was macht diesen Ort für die fotografierte Person zum Lieblingsort? Welche vergangenen Erlebnisse verbindet die Person mit diesem Ort?

Die resultierende Bilderserie wird einen persönlichen Einblick in das Leben von Kieler*innen geben und soll einen Perspektivwechsel auf Kiel ermöglichen. Gleichzeitig kann man auch schöne neue Orte in Kiel entdecken. Dabei werden sich Menschen kennenlernen und man wird sich über unterschiedliche Perspektiven austauschen.

Andreas, der im “Team Lieblingsort” aktiv ist, freut sich darauf, Menschen aus anderen Kulturen kennenzulernen. Ihn interessieren die Hintergrundinformationen zu den Personen und den gewählten Orten.

Auch zu dieser Kleingruppe kann man immer einfach dazukommen, die Teilnehmenden freuen sich über einen stetig wachsenden Kreis an Motivierten!

Medienteam – Portraits von Künstler*innen

Sophie, Thorben und Elias (hier nicht auf dem Foto) möchten gerne „Portraits von Künstler*innen“ erstellen. Die Idee des Teams ist das videographische Portraitieren von Kieler Künstler*innen aus den unterschiedlichsten Bereichen, wie z.B. der Musik, Malerei oder der freien Kunst. Die Portraits sollen die Künstler*innen an den Orten ihrer Inspiration zeigen.

Die Projektidee entstand, weil das Team plante, für die samo.faPlus Dialogkonferenz einen künstlerischen Beitrag zu drehen, in dem ein Musikstück oder ein Tanz gezeigt wird. Daraus habe sich dann die Idee entwickelt, ein Format zu konzipieren, in dem verschiedenste Künstler*innen bzw. Musiker*innen portraitiert werden. Dabei sollen sie auch zu Wort kommen dürfen, um etwas über sich und ihre Projekte zu erzählen.

Das Team freut sich, das Wissen praktisch anwenden zu können. Außerdem freuen sie sich darauf, die Kieler Künstler*innen-Szene kennenzulernen. Dabei interessiert sie besonders die Geschichte hinter den Menschen: Was hat sie zu diesen Menschen gemacht und wie drücken sie ihre Vergangenheit in der Kunst aus?

In ihrem Team ist noch viel Platz für Neuzugänge, weil das Projekt sehr breit ist: Es können viele unterschiedliche Videos von unterschiedlichen Künstler*innen kreiert werden. Alle, die motiviert sind, sind willkommen!

Medienteam – Stereotype in Filmen

In der Medienlandschaft werden wir tagtäglich mit Stereotypen und Klischees konfrontiert, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht. Das Team um Emma, Shwan, Yamen und Marie hat sich zur Aufgabe gemacht, diese aufzugreifen und umzukehren. So sollen Videoausschnitte aus bekannten Filmen so bearbeitet werden, dass Klischees bewusst vertauscht werden. Die betrachtende Person wird irritiert und zum Denken angeregt.

Die Idee kam dem Team im Gespräch über bekannte Filme: Wie komisch wäre es, wenn im „Transporter“ Shu Qi (im Film: Lai) Jason Statham (im Film: Frank Martin) beschützen würde und nicht andersherum? Das funktioniert natürlich nicht nur mit gender – sondern auch mit racial stereotypes!

So will das Team die Betrachtenden über ihr unbewusstes Schubladendenken aufklären und zur Selbstreflektion anregen. Das eigene Handeln und die eigenen Gedankenkonstrukte sollen hinterfragt werden – und das ohne den erhobenen Zeigefinger.

Weil sie noch in der Planungsphase stecken ist das Team immer offen für neue motivierte Teilnehmende, die frischen Input und diverse Begabungen mitbringen.

Fahrradtour zum Falckensteiner Strand

Maher berichtet von dem ersten Event, das er mit kulturgrenzenlos geplant hat.

Maher ist seit ungefähr einem Jahr bei kulturgrenzenlos aktiv und hat verschiedene Events als Teilnehmer besucht. Besonders bei unseren sportlichen Aktivitäten wie (Beach-)Volleyball oder Fußball trifft man ihn regelmäßig an. Seit kurzem kommt er auch zu den Eventteam-Treffen von kulturgrenzenlos und hat nun sein erstes Event, eine Fahrradtour zum Falckensteiner Strand, zusammen mit Feli vom kulturgrenzenlos-Team organisiert.

„Feli und ich haben die Fahrradtour zum Falckensteiner Strand mit kultugrenzenlos organisiert. Beim Eventteam-Treffen haben wir besprochen wie, wann und wie viele Menschen mitfahren können.
Am 20. September fand unsere Veranstaltung, die Fahrradtour, statt. Mit insgesamt 6 Personen sind wir von Kiel losgefahren. Die Hinfahrt hat circa eine gute Stunde gedauert, weil wir auch mit der Fähre über den Nord-Ostsee-Kanal gefahren sind. Für mich war es das erste Mal, dass ich mit der Fähre gefahren bin. Der Weg bis zum Strand war total schön. Wir sind langsam gefahren und es war total entspannt für uns alle!

Am Strand haben wir uns erst hingesetzt und Pause gemacht. Wir haben uns unterhalten, gleichzeitig gegessen und das herrliche Wetter genossen. Nach dem Essen haben wir Beachvolleyball gespielt. Es war so angenehm! Wir hatten einfach Freude und alle waren zufrieden!“

Einige unserer Teilnehmenden konnten sich für diese Stunden ein Fahrrad von der SprottenFlotte ausleihen. Die Kooperation mit dem Fahrradverleih-Unternehmen ermöglicht es Menschen ohne Fahrrad, an entsprechenden Events von kulturgrenzenlos teilzunehmen.