Dania und Friederike

Das sind Dania und Friedi. Seit 9 Monaten sind die beiden nun schon ein Tandem. Friedi studiert an der Fachhochschule und wurde schon 2021 aufmerksam auf kulturgrenzenlos e.V., hat sich dann aber erst im darauffolgenden Jahr beim Tandemprojekt angemeldet, weil die Zeit es vorher nicht zuließ. “Jetzt ist es aber so ein Teil des Alltags geworden”, sagt sie lächelnd. Dania hat das Tandemprojekt durch ihren Bruder kennengelernt, der auch daran teilgenommen hat.

Als Tandem gehen die beiden gerne an der Kiellinie spazieren, gehen “Kaffee oder Tee trinken und schnacken eigentlich nur“, berichtet Friedi.  „Du warst auch schon einmal beim Mittagessen bei mir und einmal bei Ramadan“, erzählt Dania zufrieden.

Als die beiden sich das erste Mal bei uns im Tandem-Kennenlerngespräch begegnet sind, war Friedis Eindruck nachdenklich, „wir sind uns nicht super ähnlich, sondern eher so super unterschiedlich was ja erstmal nicht schlimm ist, aber deswegen wusste ich nicht, ob das funktioniert, also ob wir uns verstehen werden.” Sie erzählt weiter: „Wir sind auch super unterschiedlich, aber trotzdem haben wir so einen gleichen Vibe.”

Die beiden haben auch schon viel voneinander lernen können. Zum Beispiel verrät uns Friedi, wie schön und beeindruckend sie findet, dass Dania den Mut hat, Cafés und neue Plätze erst einmal alleine zu besuchen. “Manchmal tut es eben auch gut, Dinge allein für sich zu tun, wobei es hier natürlich auch darum geht, viel zusammen zu machen und das genießen wir auch“, wirft sie lachend ein.

In der Zukunft möchte Friedi gerne noch mehr arabisch von Dania lernen und Dania würde gerne einen Workshop anbieten. Vielleicht zum Thema kochen, aber das steht noch nicht ganz fest.


Interview: Daria Stephan

Fotos: Daria Stephan

Daria und Theresa

Das sind Daria und Theresa. Seit vier Monaten sind die beiden nun schon ein Tandem. Theresa ist noch nicht so lange in Kiel und ist auf kulturgrenzenlos aufmerksam geworden, weil sie nach einem Tandem gesucht hat mit dem sie eine Sprache lernen kann oder und vor allem Kiel besser kennen lernen kann. Darias Motivation, sich beim Tandemprojekt anzumelden, war vor allem auch der Wunsch, neue Leute kennenzulernen. 

Die beiden treffen sich am liebsten spontan und nehmen gerne an Aktivitäten von kulturgrenzenlos teil. Einmal waren die beiden zusammen beim Tandem-Café dabei und haben Teelichter bemalt. Ins Kino gehen die beiden auch sehr gerne. “Theresa hat mir ein tolles Geschenk gemacht. Sie hat mich zum Geburtstag ins Kino eingeladen und wir haben uns die Sneak im Studio Kino angeschaut. Für mich war es so aufregend wie Weihnachten, weil man ja den Film vorher nicht kennt ”, die beiden müssen lachen. 


Die beiden verbringen sehr gerne Zeit miteinander und finden immer Themen, über die sie gut sprechen können oder Aktivitäten, die sie zusammen machen. “Ich schätze an Daria sehr ihre positive und gute Laune” , erzählt Theresa. “Das Projekt  hat mir ermöglicht, eine Person kennenzulernen, die ich sonst vielleicht nicht so getroffen hätte in meinem Alltag und durch die gemeinsamen Events und Aktivitäten lernt man sich auch schnell besser kennen”,  verrät uns Theresa. “Ja, ich finde das auch so“, bestätigt Daria. “Ohne Theresa fühle ich mich mittlerweile einsam bei den Events. Sie versteht immer meine “dummen Witze” und das ist cool, dass wir den gleichen Humor teilen”, die beiden lachen wieder. 

Die beiden freuen sich auf noch viele gemeinsame Momente zusammen. 

Interview und Foto: Caroline Kisicki

Antonia und Emre

“Es hat auf jeden Fall meinen Eindruck von an Informatik interessierten Leuten verändert”, antwortet Antonia auf die Frage, ob es etwas gibt, was sie von ihrem Tandempartner Emre gelernt hat. Die beiden fangen an zu lachen und Emre erzählt: “Seit ich 5 Jahre alt bin, habe ich schon Interesse an Computern. Erst wollten meine Eltern mir zeigen, wie man mit einem Computer umgeht und es dauerte nicht lange, bis ich ihnen alles erklären musste. Programmieren machte mir schon immer Spaß und Gaming war einfach ein guter Weg, um mit jemandem zu kommunizieren.”


Emre kommt aus der Türkei und studiert Informatik in Kiel. Bisher lebte er mit seinen Eltern, seinem Bruder und seiner Schwester in Eutin, doch seit Ende letzten Jahres zog es ihn dann doch in eine WG nach Kiel.

Antonia, die am UKSH eine Ausbildung in der Pflege macht und anschließend gerne Medizin studieren möchte, schätzt Emres Ehrgeiz und seinen Humor, den sie mit ihm teilen kann: “Ich find es so beeindruckend, wie er sich in die Prüfungen reinhängt und es dann auch schafft”, erzählt sie. “Außerdem lachen wir viel und verstehen uns einfach voll gut. Er hat mich als “Oma” in seinem Handy eingespeichert, weil ich immer so viel schlafe und er immer alles durchzieht”. Emre grinst: “Ja, aber wir haben auch schon viel zusammen unternommen”. Die beiden waren zum Beispiel schon zusammen bouldern und auf einem Konzert, auch wenn sich herausgestellt hat, dass Indie nicht zu Emres Lieblingsmusikrichtungen zählt. Doch eins teilen die beiden definitiv und das ist ihre Begeisterung für Pflanzen. “Antonia hat einfach so viele Pflanzen in ihrem Zimmer”, lacht Emre. So zog es sie letzten Sommer in den Botanischen Garten der Uni Kiel und die beiden erzählen mir von ihrem amüsanten Spaziergang durch den Botanischen Garten: “Es war einfach viel zu heiß in den Gewächshäusern und Emre hat mir danach tausend Pflanzenfotos geschickt”, erzählt Antonia und beide lachen. 

Von Anfang an fest vorgenommen haben sie sich, dass sie zusammen Kanufahren gehen, doch dafür muss es erst wärmer werden. Bis dahin treffen die beiden sich zum Kochen, spazieren gehen oder Filme schauen.

Interview und Foto: Judith Tomann

Alex und Ismail

„Wir haben erstmal geschaut, welche gemeinsamen Interessen wir haben und sind die Liste der Tandemaktivitäten durchgegangen. Da wurde ziemlich schnell klar, was wir bei unserem ersten richtigen Treffen zusammen machen können und haben uns gleich zum Tischtennis spielen verabredet“, erzählt Alex, der sich im Tandemprojekt angemeldet hat und mit Ismail einen Freund gefunden hat, mit dem er nach seiner Arbeit als ITler Unternehmungen starten kann. Nicht nur Tischtennis spielen die beiden gerne zusammen; sie haben auch schon die Museumsnacht gemeinsam besucht, im Garten gegrillt und eine Fahrradtour von Dietrichsdorf nach Mönkeberg gemacht.


Ismail ist vor fast drei Jahren aus der Türkei nach Deutschland gekommen und lebt hier mit seiner Frau und seinen beiden kleinen Kindern. Alex und Ismail wohnen zum Glück nicht weit auseinander und können sich deshalb regelmäßig sehen. „Ich fand Alex sofort offen, nett und gesprächig“, sagt Ismail und Alex ergänzt: „Das habe ich aber jetzt erst gelernt; vorher war ich das nicht, aber wir waren uns irgendwie sofort sympathisch“.


Die beiden unterhalten sich gerne über ihre kulturellen Hintergründe und lernen viel voneinander. Alex mag es, wenn Ismail ihm von seinem Leben in der Türkei erzählt, aber auch über ihr alltägliches Leben in Kiel tauschen sie sich gerne aus.


Alex und Ismail haben noch viel zusammen vor: „Wir wollen auf jeden Fall mal in den Kletterpark“, erzählt Alex. „Nächstes Jahr dann“, fügt Ismail hinzu und beide schmunzeln.

Interview und Foto: Judith Tomann

kulturgrenzenlos kocht!

Letzte Woche Montag hatten wir mit den Tandems einen Abend der besonderen Art: Es wurde geschnippelt, gebrutzelt, gebacken und mit viel Kreativität und Freude ein unglaublich leckeres Drei-Gänge-Menü gezaubert.

Nachdem sich die Tandems jeweils zu zweit zuhause zum Zubereiten der Vor- oder Nachspeise getroffen haben, hat das Team Tandem in der Alten Mu einen jemenitischen Hauptgang mit Reis und Bohnen vorbereitet. 

Anschließend haben wir uns alle zusammen an einer langen Tafel getroffen. Jedes Koch-Team hat durch das Mitbringen einer Vor-, Haupt- oder Nachspeise seinen Beitrag zu einem vielseitigen Buffet geleistet.

Unser Appetit war groß, denn es duftete herrlich in der Küche nach verschiedenen Gewürzen, Knoblauch und gerösteten Mandeln. Während wir uns über die ein oder andere lustige Geschichte über das Zubereiten des Essens ausgetauscht haben, probierten wir die verschiedenen Vorspeisen. Es gab Obst-Spieße, Focaccia, Tomate-Mozarella-Salat, Olivenbrot und vieles mehr. 

Den Hauptgang haben Majd und Abdul zusammen vorbereitet. Der jemenitische Reis wurde auf besondere Weise mit Tomaten, Zwiebeln und Chili gewürzt und schmeckte einfach köstlich. Dazu gab es dicke Bohnen in einer “leicht scharfen” Tomatensoße ;-).

Obwohl unsere Bäuche schon fast platzten, gab es im Anschluss noch verschiedene Desserts: Tiramisu, Cheese- und Schokokuchen, Rote Inge und andere Leckereien. Beim Rezepte austauschen und ausgelassenen Gesprächen ließen wir den Abend ausklingen.

Vielen Dank an alle, die mitgemacht haben und die ganzen leckeren Speisen mitgebracht haben! Es war ein toller Abend mit euch. Wir freuen uns schon auf eine Wiederholung!

Bayan und Leoni

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Bayan und Leoni kennen sich zwar erst seit etwa einem Jahr, aber sie konnten schon viel Zeit zusammen verbringen. Die zwei kennen sich schon so gut, dass sie sich für unser Interview zur Abwechslung mal gegenseitig vorstellen konnten.

Leoni startet mit einer kurzen Beschreibung von Bayan: „Also Bayan ist 30 und hat einen Sohn, der sehr süß ist. Sie lernt Deutsch, aber richtig schnell. Sie ist Zahnärztin. – Wenn sie die Anerkennung für ihre Ausbildung bekommt, gehe ich nur noch zu ihr. Sie kann gut Halay tanzen. Sie ist sehr nett und ich verbringe gerne Zeit mit ihr.“ „Leoni wohnt in einer WG.“, erzählt Bayan über Leoni. „Sie schreibt gerade ihre Masterarbeit. Sie mag Natur sehr. Sie macht gerne Sport und wandert immer in den Bergen. Sie ist sehr offen für neue Sachen und neue Kulturen. Sie ist auch sehr nett und lustig. Sie hat sehr viele Freund*innen bei kulturgrenzenlos und trifft sich immer mit ihnen.“

Vor allem in ihrer Unternehmungslust und Offenheit für Neues finden die beiden Tandempartnerinnen Gemeinsamkeiten. Beide haben Lust bei ihren Treffen auch mal etwas auszuprobieren, dass sie vorher vielleicht noch nicht gemacht haben oder Orte zu entdecken, die sie noch nicht kannten. Diesen Sommer haben die zwei zum Beispiel schon zusammen am Selbstverteidigungskurs für Frauen von kulturgrenzenlos im teilgenommen und Anfang des Jahres war das Tandem mit uns in der Oper „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“.

Leoni durfte auch schon Bayans Familie kennenlernen. Die beiden treffen sich meistens bei Bayan zuhause, wo sie sich mit Bayans Familie unterhalten, gemeinsam kochen oder Kaffee trinken. Bayan erzählt, dass sich ihre Familie seitdem immer nach Leoni erkundigt: „Sie fragen mich ständig, wo Leoni ist oder: ‘Warum ist sie nicht gekommen?’, ‘Geht es ihr gut?’“

Ein besonders schönes Erlebnis, das die zwei Tandemfreundinnen teilen durften, war die Hochzeit von Bayans Schwester. „Die war echt toll. Wir haben schön zusammen „Halay“ getanzt.“, erzählt Leoni. Vor allem die Zeremonie auf der Hochzeit fand Leoni besonders spannend. Der Ablauf der Hochzeit war neu und sehr interessant für sie.

Ein paar kulturelle Unterschiede konnten die zwei auch im Alltag feststellen, vor allem darin, wie sie sich verabreden und wie sie Treffen mit Freund*innen planen. Leoni erzählt, dass sie sich eher zwischendurch verabredet für ein, zwei Stunden, nicht für einen ganzen Tag. Bayan beschreibt: „In unserer Kultur treffen wir uns immer ohne Termin und ohne Plan und gucken dann zusammen, was wir gemeinsam machen wollen. Trotzdem finde ich Leoni spontan, aber eben mit einem Plan.“

Die beiden wünschen sich für ihre weitere Tandemfreundinnenschaft, an mehr Events für Tandems teilnehmen zu können

Text + Bild: Ali Dursun und Marieke Stöhr

Dominika und Mehmet

“Wir träumen beide von den USA”, antwortet Dominika auf die Frage, was die beiden am meisten verbindet. “Und wir haben beide am gleichen Tag Geburtstag!”, ergänzt Mehmet und beide fangen an zu lachen. Dominika ist in Polen aufgewachsen und lebt jetzt seit acht Jahren in Deutschland. Auf ihren einjährigen USA-Aufenthalt blickt sie immer wieder gerne zurück. Und auch Mehmet, der gebürtig aus der Türkei kommt und jetzt seit zwei Jahren in Kiel wohnt, wünscht sich sehr, irgendwann mal in die USA zu fliegen.

Mehmet und Dominika treffen sich gerne zum Spazieren gehen an der Kiellinie, in einem der vielen Cafés zum Kaffee trinken oder um gemeinsam eine Radtour zu machen. “Ich finde es immer super spannend, wenn wir uns über unsere Kulturen austauschen. Ich frage Mehmet dann, wie er aufgewachsen ist und inwiefern seine Religion ihn prägt.” Aber auch an den kulturgrenzenlos-Ausflug zum Indoor-Minigolf in Hamburg erinnern sie sich gerne: “Ich finde es toll, so viele Menschen aus so vielen verschiedenen Kulturen zu sehen. Und wenn dann auch noch Kinder dabei sind, ist es einfach nur schön”, erzählt Dominika, die in Kiel eine Erzieher*innen-Ausbildung macht und in einer Krippe mit Babys und Kleinkindern arbeitet.

Mehmets Ziel ist es, nach seinen Deutschkursen Informatik zu studieren. In der Türkei hat er bereits ein Studium in Elektrowissenschaften begonnen. “Ich finde es interessant andere Perspektiven kennenzulernen.”, erzählt Mehmet, “Erst war natürlich alles neu für mich. Die Unterschiede zwischen Europa und dem Nahen Osten sind groß, aber ich habe vorher viel darüber gelesen. Dominika hat mich dabei unterstützt, Deutsch zu sprechen und akzeptiert mich einfach so, wie ich bin. Darüber bin ich sehr dankbar.”

Michael und Niels

„Das erste Mal haben wir uns zum Fußball spielen getroffen. Doch das endete leider nicht so gut für mich.“ erzählt Niels und beide müssen schmunzeln. Niels hat sich beim Fußball spielen leider einen Bänderriss zugezogen und war erstmal weniger aktiv. Das nächste Mal haben die beiden sich dann lieber zum Fußball gucken getroffen: „Ich habe glücklicherweise noch am Spieltag Tickets für Bremen gegen Kiel ergattern können und hab‘ dann Michael gefragt, ob er spontan Lust hat.“

Michael war sofort dabei, denn Spontaneität ist eines der Dinge, die er aus seiner Heimat vermisst: „Für alles braucht man hier einen Termin. Wenn ich zum Beispiel von der Arbeit kam, hab‘ ich meinen Freund angerufen und gesagt: „Bist du zuhause? Alles klar, ich komme.“ Pläne machen war für mich neu. Das musste ich erstmal lernen.“

Das Spiel ging 2:1 für Kiel aus – als gebürtiger Bremer für Niels natürlich eine Enttäuschung. Doch Michael hat mit Kiel gehalten und Niels hat im Stadion noch spontan seine Booster-Impfung abgestaubt: „Es ist also doch noch gut gelaufen für uns beide“, lacht Niels.

Niels und Michael studieren beide an der CAU Kiel. „Ich war neu in der Stadt und hatte einfach viel Freizeit. Da hab‘ ich mich mit dem Thema Ehrenamt auseinandergesetzt und bin auf kulturgrenzenlos gestoßen. Das klang nach einer coolen Sache und ich hatte Lust Leute kennenzulernen.“, erzählt Niels. Michael, der seit etwa drei Jahren in Deutschland lebt, schätzt das Tandemprojekt, weil es ihm ermöglicht, Dinge aus einer anderen Perspektive zu verstehen: „Ich hätte Einiges ohne Niels wahrscheinlich nie ausprobiert, zum Beispiel ins Stadion zu gehen oder die Kunsthalle zu besuchen. Es gibt mir die Möglichkeit im Moment zu sein und mich zuhause zu fühlen.“ Niels ergänzt, wie spannend er Michaels Sicht auf die Dinge findet: „Wenn man hier aufwächst, hinterfragt man oft Vieles einfach nicht. Wir reden viel über unsere Kulturen, ihre Unterschiede und Gemeinsamkeiten.“

Neben langen Gesprächen bei Spaziergängen durch den Schrevenpark soll es bei den beiden auch sportlich weitergehen: Sie haben jetzt Tischtennis für sich entdeckt und freuen sich schon auf’s nächste Match.

Antonia und Safa

Eine neue Freundschaft aufbauen und gleichzeitig eine andere Kultur kennenlernen – das war die Idee von Antonia und Safa als sie sich letztes Jahr für ein Tandem bei kulturgrenzenlos angemeldet haben. Dieser Wunsch ist dann im November 2021 für beide in Erfüllung gegangen als sie zu Tandempartnerinnen wurden.

Am Anfang hat es bei Antonia und Safa aufgrund von sehr unterschiedlichen Tagesabläufen etwas gehapert, aber dann im Dezember haben sie sich das erste Mal bei einem leckeren Abendessen bei Safa zuhause getroffen. Und weil es so schön war, treffen sie sich von nun an regelmäßig zum Kochen. Zwar haben die beiden unterschiedliche Essenspräferenzen – Antonia lebt vegan und Safa kocht auch mal gerne mit Fleisch – aber vom gemeinsamen Essen lassen sie sich deswegen nicht abbringen. Stattdessen schätzen sie die spannenden Gespräche die dabei aufkommen: “Es ist interessant auf welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten wir stoßen”, erzählt Safa.

Wenn sie sich mal nicht zum Abendessen treffen, gehen sie eine Runde spazieren oder schnacken bei einer Tasse Kaffee über ihre Familien, Freund*innen, die Arbeit und ihre Kulturen. Durch den Austausch stoßen sie dann auch auf neues Wissen aus ihrer eigenen Kultur. „Es kommen dann auch immer spannende Fragen auf, wie zum Beispiel, was Ostern eigentlich ist und warum dabei Eier bemalt werden, auf die ich manchmal selber keine Antworten habe“, schmunzelt Antonia und beide fangen an zu lachen. Die beiden sind froh sich gefunden zu haben.

Melissa und Milena

Melissa und Milena sind beide Ende August im letzten Jahr nach Kiel gezogen. Schon Anfang Oktober 2020 sind die beiden dann ein Tandem bei kulturgrenzenlos geworden. Milena: „Wir sind gleichzeitig nach Kiel gezogen und haben uns dann über euch kennengelernt. Das war richtig cool!“

Die beiden konnten sich noch als eins der letzten Tandems offline bei uns in der Alten Mu kennenlernen, bevor der Lockdown kam: „Das hat direkt ziemlich witzig angefangen.“, beschreibt Milena. „Wir saßen einfach in der Küche und haben Tee getrunken und ich weiß nicht mehr, wer von euch für uns zuständig war, aber irgendwie wart ihr eine Person zu wenig und wir waren kurz auf uns allein gestellt und das hat direkt einfach ziemlich gut funktioniert.“ „Ja wir haben uns erst hier gesehen und noch echt lange gesessen und geredet und dann haben wir uns bei mir getroffen das nächste Mal“, ergänzt Melissa. „Also wir haben dann wie immer gekocht.“ Beide lachen.

„Ja, in unserem Tandem geht’s hauptsächlich um’s Essen! Wenn wir uns treffen wollen, dann fragen wir nicht nur ‘Wann hast du Zeit’ sondern auch ‘und was kochen wir?’”, beschreibt Milena. „Meistens sitzen wir dann beim Essen und überlegen schon, was wir die nächsten fünf Male kochen können.“ „Ja das ist eine Essens-Beziehung.“ „Wir kochen alles vegetarisch. Wir kochen manchmal Costa Ricanische Gerichte, aber haben auch schon kenianisches Essen und deutsche Gerichte gekocht. Und einmal gab es österreichischen Spinatstrudel mit Topfen.“

Wenn die Tandemfreundinnen nicht gerade kochen, dann schnacken sie einfach, nehmen an Events von kulturgrenzenlos teil, und ab und zu machen sie Spaziergänge. „Einmal haben wir auch eine Fahrradtour gemacht.“, erzählt Milena. „Wir sind mit dem Fahrrad an die Schwentine gefahren, sind dort spazieren gegangen und dann mit dem Fahrrad wieder zurück.“ Brettspiele sind auch immer mal bei den Treffen der beiden dabei und das Tanzbein zu Salsa-Rythmen haben sie auch schon geschwungen. Auch als der Lockdown strenger war, waren die zwei Tandempartnerinnen und Freundinnen Kontaktpersonen voneinander und haben sich weiterhin regelmäßig getroffen.

Die schönste gemeinsame Erfahrung war eine Phase, in der Milena ihr Studium abgeschlossen und Melissa ihre Deutschprüfung bestanden und die Zulassung für die Uni erhalten hat: „Das krasseste war einfach, wie du deine Prüfung bestanden hast mit so einem superguten Ergebnis.“ – „Ja das war so eine schöne Phase von drei Wochen mit guten Nachrichten.“ – „Wir haben jede Woche irgendwas gefeiert. Ich hab‘ dann auch meine Masterarbeit abgegeben und in der Zeit haben wir immer montags Sekt oder Bier getrunken um anzustoßen.“

Die Tandempartnerinnen haben noch viele Pläne. Erstmal wollen sie gemeinsam Yoga machen – vielleicht in der Alten Mu – und dann bald ihre Fahrräder reparieren, damit die nächste Fahrradtour losgehen kann. Außerdem wollen Melissa und Milena mehr Spanisch sprechen und so Milenas Spanisch-Kenntnisse verbessern. Natürlich starten sie dabei – passend zu ihrem Lieblingsthema – erstmal mit Ess-Vokabular.

Danke, dass ihr ein Teil von kulturgrenzenlos seid. Wir wünschen euch viel Freude weiterhin in eurer Tandem-Freundinnenschaft! 😊

 

Text & Bild: Marieke Stöhr